transdisziplinäre sicherheitsstrategien für polizei, wohnungsunternehmen
und kommunen
Die amtliche Einwohnerzahl der Stadt Emden betrug im März 2014 49.652 Menschen. Auf ihrer Internetseite verweist die Stadtverwaltung auf ihr Leitbild in dem sie die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt. Gemeinsam mit der Bürgerschaft will die Verwaltung bürgerorientiert ein gesellschaftliches, soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben in Emden fördern und weiterentwickeln. Als Seehafenstadt ist Emden attraktiver touristischer Ausflugsort mit den Fährverbindungen nach Borkum und Delfzijl. Rund 45% aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe gefolgt von 21% im Bereich Handel, Verkehr, Lagerei und Gastgewerbe (www.emden.de/emden/daten-und-fakten, Zugriff am 17.02.2015). Nach einer negativen Bevölkerungsentwicklung zwischen 1993 und 2001 konnten zwischen 2003 und 2007 wieder Einwohnerinnen und Einwohner dazu gewonnen werden; diese Tendenz ist jedoch eher stagnierend bzw. abnehmend. Mit dem Stadtentwicklungskonzept Wohnen wurden im Jahr 2013 bereits Strategien und Konzepte für übergeordnete Leitlinien einer zukünftigen Siedlungsentwicklung herausgearbeitet.
Der Fallstudienort Emden-Barenburg ist der größte und bevölkerungsreichste Stadtteil Emdens und wird im Norden von der BAB 31, im Süden von den Wallanlagen und im Osten und Westen von den beiden Wasserkanten „Hinter Tief“ und „Trecktief" begrenzt. Der Stadtteil bietet ca. 7700 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Zuhause. Barenburg besteht aus dem alten Dorf "Alt-Barenburg" und einem Kasernengelände, das nach dem zweiten Weltkrieg zu einem reinen Wohngebiet erweitert wurde. Die Geschichte der Gesamtstadt als auch die Geschichte von Barenburg ist eng verbunden mit einer jüdischen und europäischen Flüchtlingsgeschichte. In den Wiederaufbaujahren ab 1950 wurde der gesamte Wohnungsbau Emdens auf Barenburg konzentriert. Die Wohnraumverdichtung erfuhr in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt als die ehemals gewerkschaftseigene Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat" mehrere Hochhäuser mit bis zu elf Stockwerken errichtete.
Durch die besonderen Ereignisse entwickelte sich in Emden-Barenburg schon frühzeitig ein bürgerschaftliches Engagement. Seit 1987 besteht der Bürgerverein Barenburg und seit 1989 das Stadtteilbüro. Im Jahr 1999 wurde Barenburg in das Programm "Soziale Stadt - Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf" aufgenommen (www.staedtebaufoerderung.info, Zugriff am 12.02.2015). Der Rat der Stadt Emden beschloss im Jahr 2000 die Einrichtung eines kommunalen Präventionsrates, deren vorrangigen Aufgaben in der "...Verhinderung und Vermeidung von Kriminalität sowie d[er] Erhaltung des persönlichen Sicherheitsgefühls der Emder Bevölkerung..." (www.praeventionsrat-emden.de, Zugriff am 12.02.2015) besteht.
Die infrastrukturelle Versorgung im Bildungsbereich ist durch Schulen und Kindergärten gewährleistet. Die Versorgung des täglichen Bedarfs erfolgt über einen Discounter, einige Bäckereien und eine Fleischerei. Ärzte und das städtische Krankenhaus befinden sich in unmittelbarer Umgebung. In Emden verkehren öffentliche Buslinien, die Linie 501 fährt zwischen dem nördlichen Gewerbegebiet und Pektum im Süden. Darüber hinaus erschließt sie als Kurzlinie die Mitte Borssums mit der Barenburger Geibelstraße.
Die Gorch-Fock-Straße begrenzt das Gebiet im Norden. Felder bilden einen Korridor zur Autobahn BAB A-31. Im Nordwesten befindet sich ein Gewerbegebiet entlang der Auricher Straße. Diese Zubringerstraße mit Autohäusern, Tankstellen und Schnellrestaurants führt zur Anschlussstelle Emden-Mitte. Weiter südlich beginnt die Wohnbebauung in den Stadtteil hinein. Im Südwesten begrenzt die Bolardusstraße das Gebiet. Ein Unterzentrum befindet sich zwischen Bolardusstraße und Hermann-Allmers-Straße, mit Einkaufsmöglichkeiten, Kindergärten, sozialen Einrichtungen, einer Kirche und dem Hans-Susemihl-Krankenhaus. Die Anbindung an die Emder Stadtmitte ist durch Busse gegeben und fußläufig erreichbar.